Heute darf „dä Schwendi Max“ seinen 80-igsten Geburtstag feiern. Dies war für mich Grund genug, ihm vor diesem runden Geburtstag einen Besuch abzustatten und ein paar Fragen zu seiner sehr langen Schiesskarriere zu stellen:
Wie bist du zum Schiesssport gekommen?
Durch meinen älteren Bruder Paul. Er nahm mich regelmässig mit ins Training und mein Job war es dann jeweils, im Scheibenstand die Scheiben zu kleben. Damals wurde noch am Sonntag-Nachmittag trainiert und so habe ich sogar einmal eine Busse erhalten weil ich die Christenlehre geschwänzt hatte und stattdessen im Scheibenstand am abkleben war. Als ich dann alt genug war ging ich in den Jungschützenkurs, damals noch mit dem Karabiner und seither blieb ich dem Schiesssport treu.
Welche Vorstandstätigkeiten hast du während dieser Zeit, damals noch bei den Mattstockschützen, gemacht?
Alles in allem war ich rund 50 Jahre in einem Vorstand tätig. 12 Jahre als Kassier und Aktuar bei den Mattstockschützen und während 27 Jahren in der Chilbikommission, die meisten Jahre als Präsident. Weiter war ich in den 70-iger Jahren vier Jahre Matchchef und in den 90-er Jahren noch 8 Jahre Feldschiessen-Chef im damaligen Bezirk Gaster.
Was waren deine grössten Erfolge?
Ganz klar die Erfolge mit der damals weit über die Kantonsgrenze hinaus bekannten Gruppe Mattstock Amden 1. Mit meinen Gruppenkameraden Galli Thoma, Walter Gmür, Karl Thoma und Josef Thoma wurden wir insgesamt 6 mal Kantonalmeister und durften auch etliche Male am schweizerischen Final teilnehmen. Leider blieb uns dabei eine Medaille jeweils verwehrt.
Weitere schöne Erfolge durfte ich am Chilbischiessen feiern. So hängt unter meinem Kranzkasten ein kompletter Kopfkranzsatz. Den Goldenen holte ich dabei im 2001 und somit im ersten Jahr nach meinem Rücktritt als Chilbipräsident.
Im Kranzkasten hängen schön säuberlich die Meisterschaftsmedaillen sämtlicher Kantonen. Diese habe ich im 2-Stellungs-Wettkampf mit dem Stgw 57-02 errungen. Einen grossen Anteil an diesen Erfolgen von damals hatte Josef Thoma. Er war das Zugpferd und hat mich immer wieder ermuntert und motiviert an diesen Wettkämpfen teilzunehmen.
Weiter haben in diesem Kasten auch 59 Kränze vom Feldschiessen ihren Platz. Nur einmal bei bisher 60 Teilnahmen ging ich ohne Kranz vom Feldschiessen nach Hause. Zum Feldschiessen vom Jahre 1970 kommt mir noch eine spezielle Geschichte in den Sinn. Dieses fand in Weesen statt und ich erzielte mit einer 2 im ersten und nochmals einer 2 beim letzten Schuss 68 Punkte und belegte schlussendlich den 2. Rang
Vor genau 10 Jahren durfte ich ein spezielles Erlebnis feiern. Meine 5 Söhne und ich haben am Feldschiessen alle den Kranz geholt.

Aus meiner Sicht bist du wahrscheinlich der Schütze, der seit ich aktiv dabei bin, am meisten im Schützenhaus anzutreffen ist. Was fasziniert dich so an diesem Sport?
Das ist noch schwierig zu beschreiben. In erster Linie ist es sicherlich so, dass ich selber diesen Sport über all die Jahr immer sehr gerne ausgeführt habe, aber auch die Resultate der anderen haben mich immer interessiert. Ich betreibe dieses Hobbie nun seit mehr als 60-ig Jahren. Von Frühling bis Herbst war bei mir schiessen trumpf und im Winter Skifahren. Was auch immer ein grosser Faktor war und immer noch ist, ist die gute Kameradschaft über all die Jahre.
Bereust du etwas in deiner Schiesskarriere?
So spontan eigentlich nichts, ausser vielleicht, dass ich das Jahresprogramm nie gewinnen konnte.
Du selber bist Schützenkönig und in der Zwischenzeit auch deine Söhne Urs, Stefan und Reto, die aktive Schützen sind. Welche Bedeutung hat für dich das Chilbischiessen?
Das Chilbischiessen hat für mich einen grossen Stellenwert, ist es doch der grösste alle Jahre stattfinden Anlass in Amden der auch viele „Nichtschützen“ anzieht. Dies natürlich vorallem auch dank der super Schützenchilbi die die Kommission alle Jahre wieder auf die Beine stellt.
Das war aber nicht immer so, denn was wahrscheinlich viele nicht wissen…..Ende der 60-iger bis anfangs 70-iger Jahre gab es kein Chilbischiessen mehr, da keine Leute für die Kommission und vor allem für das Zeigen (damals wurde noch von Hand gezeigt, es gab keine elektronische Trefferanzeige) gefunden wurden. Eines Abends nach einer Sitzung der Milchgenossenschaft sassen „dä Engi Franz“, „dä Milchzentralä Beat“und ich noch zusammen und beschlossen dass es doch wieder ein Chilbischiessen geben muss. So gingen wir anschliessend auf die damaligen Präsidenten Karl Hager bei den Mattstöckler und Josef Gmür Senior vom Dornacker bei den Churfirstlern zu. Kurz darauf fand dann im Schäfli eine Chilbiversammlung statt. Dabei haben allerdings nur etwa 20 Personen teilgenommen. Nichtsdestotrotz haben wir den Plan durchgezogen und so fand noch im selben Jahr wieder ein Chilbischiessen statt und es nahmen doch ca. 70 – 80 Schützinnen und Schützen teil und ein Jahr später sogar über 100.
Dass meine Söhne sich ebenfalls zum König krönen lassen durften macht mich natürlich schon ein wenig Stolz. Ich habe aber einfach Freude, dass sie und auch meine Neffen Rolf und Pidu ebenfalls Spass an diesem schönen Sport haben und so den Verein mitprägen. Und wer weiss? Vielleicht können es Rolf und Pidu ihrem Vater Paul ja ebenfalls gleichtun und den Königstitel eines Tages erringen, das Potential dazu haben sie auf jeden Fall.
Was wünschst du dir für die Zukunft?
In erster Linie gesund zu bleiben. So werde ich, auch wenn ich nicht mehr aktiv schiesse, weiterhin im Schützenhaus anzutreffen sein und die Resultate mit Interesse verfolgen. Ein kleines sportlich Ziel habe ich noch: Die 8 Feldmeisterschaft. Um dieses Ziel zu erreichen fehlen mir momentan noch je 4 Karten im Obli und am Feldschiessen. Mal schauen ob meine Treffsicherheit noch genügt um in den kommenden Jahren dieses Ziel zu erreichen.
Hast du sonst noch etwas was du sagen möchtest?
Ja, und zwar habe ich richtig Freude an der Fusion. Wenn man sieht, wie sich der Verein seit der Fusion 2018 entwickelt hat und welcher Bekanntheitsgrad die Schützen Amden in dieser kurzen Zeit erreicht haben war dies die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt.
Max, vielen Dank für das Gespräche. Die Schützen Amden gratulieren dir ganz herzlich zu deinem 80-igsten Geburtstag und wünschen dir und deiner Frau Rösli für die Zukunft alles Gute.
Das Interview wurde geführt vom Präsidenten Ralph Gmür
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